Die Grünen habe am Samstag die 23-jährige Umweltaktivistin und „Krone“-Kolumnistin Lena Schilling mit überragender Mehrheit zur EU-Spitzenkandidatin gewählt. Schilling hatte sich in ihrer Rede vor der Wahl einmal mehr als Kandidatin „fürs Klima und gegen Rechts“ positioniert.
Sie mache den Schritt in die Politik nicht erst jetzt, betonte Schilling in ihrer Rede vor den rund 250 Delegierten, denn auch als Aktivistin von „Fridays for Future“ und bei „Lobau bleibt“ habe sie bereits Politik gemacht, eben von der Straße aus. „Jede Bürgerinitiative, jeder Protest - all das ist auch Politik. Und genau da komm‘ ich her - aus der Zivilgesellschaft, aus der Klimabewegung. Und ich möchte das stärker im Europäischen Parlament vertreten“, erklärte Schilling. Die Grünen seien die einzige Partei, auf die man sich beim Klimaschutz verlassen könne, argumentierte sie ihre Kandidatur.„Klimakatastrophe als historische Herausforderung“Die Klimakatastrophe sei „eine historische Herausforderung“, meinte Schilling. So lebe man etwa gerade im größten Artensterben seit der Dinosaurierzeit. Dass Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in seinem Plan für Österreich den Teil zur Mobilität mit einer vierspurigen Autobahn bebildert habe, nannte sie „scheiß zynisch“.Die Klimafrage sei aber auch „die soziale Frage unserer Zeit“, denn die Menschen mit dem wenigsten Geld, jene, die am wenigsten dafür könnten, treffe die Klimakrise am härtesten. Die reichsten zehn Prozent verursachten mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen, meinte Schilling. „Das Problem ist nicht der Familienurlaub in Italien. Das Problem ist der Privatjet.“ Schilling zeigte sich überzeugt, im EU-Parlament am richtigen Ort für richtungsweisende Entscheidungen zu sein.Schilling klar gegen KicklAls zweite Bedrohung, wo man dagegenhalten müsse, machte Schilling die Rechten aus. FPÖ-Chef Herbert Kickl spreche von Fahndungslisten, auf die er politische Gegner schreiben wolle, und da frage sie sich, wohin das führen solle - würden diese mundtot gemacht, weggesperrt oder außer Landes gebracht, fragte Schilling.Jahrelang habe man „nie wieder“ vor sich hergetragen, und jetzt werde es ernst, meinte Schilling, man müsse sich jetzt wehren und laut sein. Denn Kickl, „seine Freunde in der AfD und die Kameraden bei den Identitären“ bedrohten das gemeinsame Europa. Bei den Delegierten kam die Rede offensichtlich gut an, erntete Schilling doch stehende Ovationen und viel Applaus.