Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat kürzlich den neuen FIFA-Friedenspreis scharf kritisiert. Diese Auszeichnung wurde ins Leben gerufen, um positive Beiträge zur Förderung des Friedens und zur Überwindung von Konflikten durch den Fußball zu honorieren. Der Preis soll zum ersten Mal im Jahr 2024 verliehen werden, aber Human Rights Watch ist der Meinung, dass die FIFA sich nicht mit dieser Auszeichnung von den schweren Menschenrechtsverletzungen, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Fußballverband aufgetreten sind, freisprechen kann.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist die Entscheidung der FIFA, die Weltmeisterschaft 2022 in Katar auszutragen. Human Rights Watch hat wiederholt auf die problematischen Arbeitsbedingungen der Bauarbeiter hingewiesen, die für die Infrastruktur des Turniers verantwortlich sind. Berichten zufolge sind viele Arbeiter aus Ländern wie Nepal, Bangladesch und Indien in Katar unter extremen Bedingungen beschäftigt, oft ohne angemessene Sicherheitsmaßnahmen. Diese Situation hat das Leben vieler Arbeiter gefordert, was Frage nach der moralischen Verantwortung der FIFA aufwirft.
Darüber hinaus wird der FIFA-Friedenspreis als eine Art „Feigenblatt“ angesehen, das der Organisation helfen soll, von ihrem unrühmlichen Ruf abzulenken. Menschenrechtsaktivisten fordern seit Jahren, dass die FIFA Verantwortung für die Verhältnisse in den Ländern, in denen sie Turniere ausrichtet, übernehmen sollte. Sie argumentieren, dass die FIFA sich zunächst mit den bestehenden Problemen auseinandersetzen müsste, bevor sie sich mit Auszeichnungen zur Förderung des Friedens beschäftigt.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Tatsache, dass viele Länder, die in der Vergangenheit von der FIFA als Gastgeber für große Turniere ausgewählt wurden, ebenfalls wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik stehen. So wird die Verleihung des Friedenspreises an Länder, die sich nicht an internationale Menschenrechtsstandards halten, als heuchlerisch angesehen. Kritiker befürchten, dass der Preis mehr der Werbung für den Fußball als einer echten Förderung von Frieden und Menschenrechten dient.
Human Rights Watch fordert die FIFA auf, ihre Prioritäten zu überdenken und sich ernsthaft mit den Berichten über Menschenrechtsverletzungen auseinanderzusetzen. Die Organisation betont, dass echte Friedensförderung nicht nur durch Auszeichnungen, sondern durch konkrete Änderungen und Verbesserungen der Menschenrechtssituation in den Gastgeberländern erreicht werden kann. Um glaubwürdig zu sein, müsse die FIFA die Bedingungen für die Arbeitnehmer verbessern und sich stärker für die Sicherheit und Rechte derjenigen einsetzen, die für das größte Sportereignis der Welt arbeiten.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Diskussion um den FIFA-Friedenspreis und die Kritik von Human Rights Watch die dringende Notwendigkeit verdeutlicht, dass Sportorganisationen sich aktiv für die Einhaltung von Menschenrechten einsetzen. Der Widerspruch zwischen den Zielen des Preises und der aktuellen Realität im internationalen Fußball ist ein Thema, das nicht ignoriert werden kann. Die FIFA steht in der Verantwortung, echte Fortschritte zu erzielen und sicherzustellen, dass der Fußball ein Instrument des Friedens und der Gerechtigkeit wird, nicht nur ein kommerzielles Mittel zur Steigerung des eigenen Ansehens.