Die Therme Bad Tatzmannsdorf musste unerwartet vor dem langen Wochenende schließen, nachdem Wasserproben positiv auf Legionellen getestet wurden. Diese Bakterien können Legionärskrankheit verursachen, eine potenziell schwere Form einer Lungenentzündung. Ein Gast hat sich bereits infiziert, was zusätzliche Besorgnis und eine sofortige Reaktion seitens der Betreiber nach sich zog. Gesundheitsexperte Christian Mähr erklärt die Hintergründe und Risiken dieser Krankheit.
Legionellen sind natürliche Bakterien, die in Wasser vorkommen können, insbesondere in warmen, stagnierenden Gewässern. In den letzten Jahren sind Legionellen-Ausbrüche in verschiedenen Regionen aufgetreten, und die Gefahr der Infektion steigt insbesondere in großen wasserversorgten Einrichtungen wie Thermen und Hotels. Die Bakterien werden hauptsächlich durch das Einatmen von Aerosolen, die infiziert sind, übertragen. Dies geschieht oft in Duschköpfen oder Whirlpools.
Die Symptome der Legionärskrankheit können von grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden Atemproblemen reichen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Husten, Atemnot, Fieber und Muskelschmerzen. In schweren Fällen kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen, insbesondere bei älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Daher ist die Gefahr, die von Legionellen ausgeht, nicht zu unterschätzen.
Die Schließung der Therme Bad Tatzmannsdorf zeigt die dringende Notwendigkeit, regelmäßige Wasseruntersuchungen durchzuführen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um eine Kontamination zu verhindern. In diesem Fall müssen die Betreiber des Bades sicherstellen, dass die Wasserqualität überwacht wird und alle notwendigen Schritte unternommen werden, um die Legionellen abzutöten. Dazu gehören unter anderem das Erhitzen des Wassers auf hohe Temperaturen oder die Zugabe von Chemikalien, die Bakterien abtöten können.
Zusätzlich zur Schließung müssen Gäste darüber informiert werden, welche Maßnahmen ergriffen werden und wie sie sich vor einer möglichen Infektion schützen können. Hygiene und Sauberkeit spielen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung der Verbreitung von Legionellen. Verbraucher sollten bei einem Besuch in solchen Einrichtungen vorsichtig sein und auf Anzeichen von Schimmel oder schlechten Wassergeruch achten.
Insgesamt ist die Situation in Bad Tatzmannsdorf ein Weckruf für Therme- und Hotelbetreiber, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Gäste stets an erste Stelle zu setzen. Die Entscheidung, die Therme zu schließen, war notwendig, um weitere Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Therme nach Abschluss der notwendigen Sanierungsarbeiten wieder öffnen kann und ob die betroffene Person sich vollständig erholen wird.