Am zweiten Verhandlungstag im Strafverfahren um die Millionen-Pleite der Eugendorfer Fertighaus-Firma Scalahaus standen die ehemaligen Geschäftsführer im Mittelpunkt. Die Schwierigkeiten des Unternehmens hatten bereits für viel Aufmerksamkeit gesorgt, da die finanziellen Probleme des Unternehmens im Jahr 2021 letztendlich zur Insolvenz führten. Der Prozess, der nun in einem Gericht in Salzburg stattfindet, beleuchtet die Hintergründe und Ursachen des Scheiterns der Firma.
Die beiden Ex-Chefs gaben während der Verhandlung Einblicke in die Gründe für den Untergang von Scalahaus. Ein zentrales Problem war, dass mehr Häuser verkauft wurden als tatsächlich gebaut werden konnten. Diese Diskrepanz führte zu massiven finanziellen Schwierigkeiten, die das Unternehmen schließlich in die Insolvenz trieben. „Wir waren zu optimistisch“, erklärte einer der Manager und gab damit unumwunden zu, dass die Prognosen und Planungen des Unternehmens zu optimistisch gewesen waren.
Ein weiterer Punkt, den die ehemaligen Geschäftsführer hervorgehoben haben, war das mangelnde Risikomanagement. Beim Aufbau des Unternehmens hatten sie beispielsweise nicht ausreichend Puffer für unvorhergesehene Kosten eingeplant. Auch die Marktentwicklung war schwieriger als zunächst angenommen, was zu einer Überlastung der Ressourcen führte. Die beiden führenden Köpfe der Firma räumten ein, dass sie das Tempo, mit dem das Unternehmen expandieren wollte, völlig überschätzt hatten.
Das Gericht befasste sich auch mit konkreten Aufträgen, die während der finanziellen Krise angenommen wurden. Einige dieser Aufträge konnten nicht erfüllt werden, was zu einem Vertrauensverlust bei den Kunden führte. Dies bekräftigte die bestehenden Probleme und führte zu einer negativen Spirale, die das Unternehmen nicht mehr brechen konnte. Es wurde festgestellt, dass die negative öffentliche Wahrnehmung und die fehlenden Aufträge letztlich zum schnellen Verfall des Unternehmens führten.
Ein weiteres Thema, das während der Verhandlung angesprochen wurde, war die Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Unzureichende Informationen zwischen den Abteilungen seien ein grundlegendes Problem gewesen. Viele Entscheidungen wurden ohne strenge Überprüfung getroffen, was zu weiteren finanziellen Engpässen führte. Das Fehlen eines soliden internen Kontrollsystems wurde auch als ein wichtiger Faktor identifiziert, der zu der kritischen Situation von Scalahaus beigetragen hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ehemaligen Geschäftsführer von Scalahaus die Hauptgründe für das Scheitern des Unternehmens in überzogenen Verkaufsprognosen, ineffizientem Risikomanagement und interner Kommunikation erblicken. Der Prozess wird weiterhin verfolgt und könnte weitere Auswirkungen auf die beteiligten Personen sowie auf die Branche im Allgemeinen haben. Das Gericht wird eine Entscheidung treffen, die möglicherweise auch Auswirkungen auf ähnliche Unternehmen haben könnte, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden.