Sepp Schellhorn, der als Entbürokratisierungsstaatssekretär bekannt ist, hat bisher eine eher bescheidene Bilanz vorzuweisen. Trotz seiner positionierten Rolle, in der er sich mit der Reduzierung bürokratischer Hürden befassen sollte, wird er immer wieder durch seine teils umstrittenen Ideen und Vorschläge in die Schlagzeilen katapultiert. Aktuell sorgt er mit seiner „Vision“, die neun Bundesländer Österreichs auf drei zu reduzieren, für Aufregung und Diskussionen.
Dieser Vorschlag hat insbesondere bei Markus Wallner, dem Landeshauptmann von Vorarlberg aus der ÖVP, auf wenig Gegenliebe gestoßen. Wallner sieht die Idee als wenig durchdacht an und kritisiert die Vorstellung, dass eine derart drastische Reduktion der Bundesländer die Bedürfnisse und Besonderheiten der einzelnen Regionen berücksichtigen kann. Die Vision von Schellhorn könnte, so Wallner, dazu führen, dass die Identität der einzelnen Bundesländer und die Anforderungen ihrer Bewohner nicht mehr ausreichend gewahrt werden könnten.
Die Diskussion über eine Verschlankung der Verwaltung und die Entbürokratisierung ist nicht neu, doch Schellhorns Ansatz geht weit über bloße Verwaltungsreformen hinaus. Anstatt schrittweise Verbesserungen vorzuschlagen, zieht er es vor, weitreichende Veränderungen in Betracht zu ziehen, die einige als radikal empfinden. Dies hat bei seinen politischen Mitstreitern und Gegnern, aber auch in der Öffentlichkeit für zahlreiche Reaktionen gesorgt.
Obwohl Schellhorn in seiner Rolle als Staatssekretär immer wieder für Furore sorgt, bleibt abzuwarten, ob seine Ideen tatsächlich einen fruchtbaren Boden in der politischen Landschaft Österreichs finden werden. Der Widerstand, insbesondere von Seiten erfahrener Politiker wie Wallner, könnte eine ernsthafte Hürde darstellen. Der Vorschlag zur Reduzierung der Bundesländer wirft viele Fragen auf: Welche Auswirkungen hätte eine solche Maßnahme auf die regionale Identität? Wie würde die Verwaltung in den neuen Strukturen funktionieren?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sepp Schellhorns „Vision“ für eine Reduktion der Bundesländer zu einem spürbaren Konflikt in der österreichischen Politik führen könnte. Ihre Realisierbarkeit und die Akzeptanz in der Bevölkerung sowie bei den politischen Entscheidungsträgern stehen jedoch auf der Kippe. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Schellhorns Ideen mehr sind als nur Schlagzeilen oder ob er tatsächlich die Räume schafft, um diese Vision in die Tat umzusetzen.