Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, indem er die Behauptung aufstellte, dass es möglicherweise ausreichen könnte, nur drei Bundesländer zu haben. Diese Aussage hat sowohl in der politischen Landschaft als auch in den Medien für Diskussionen gesorgt. Schellhorn, der der Partei NEOS angehört, äußerte sich in einem Interview dazu und stellte die grundsätzliche Annahme in Frage, dass die bestehenden neun Bundesländer Österreichs unbedingt erforderlich sind. Mit diesem Vorschlag wolle er die Debatte über eine mögliche Reform der föderalen Strukturen in Österreich anstoßen.
Die Reaktionen auf Schellhorns Äußerungen waren gemischt. Eigene Landesvertreter aus den NEOS haben den Vorschlag als „Privatmeinung“ abgetan. Sie betonen, dass sie in ihrer Haltung zu den Bundesländern und deren Wichtigkeit nicht von den Äußerungen ihres Staatssekretärs abweichen. Diese interne Auseinandersetzung innerhalb der Partei zeigt, dass Schellhorns Vorstoß nicht unumstritten ist, selbst innerhalb seiner eigenen Reihen.
Andere Landesfürsten, insbesondere solche aus verschiedenen Parteien, haben sich vehement gegen diese Idee ausgesprochen. Politische Gegner, darunter Landeshauptleute von der SPÖ und ÖVP, äußerten sich entsetzt über den Vorschlag. Sie argumentieren, dass die Bundesländer eine essenzielle Rolle in der österreichischen Demokratie spielen und nicht einfach auf die Gegebenheiten von drei Ländern reduziert werden können. Diese Kritiker fordern, dass die Werte und die Vielfalt der Regionen in Österreich gewahrt bleiben müssen.
Die Debatte spiegelt ein größeres Thema innerhalb der österreichischen Politik wider: den Balanceakt zwischen Zentralisierung und Regionalisierung. Der föderale Aufbau des Landes ist ein zentrales Element, das schon seit Jahrzehnten in der politischen Diskussion steht. Die Frage, ob der Bund mehr Macht an sich ziehen oder die Bundesländer stärken sollten, ist ein wiederkehrendes Thema in den politischen Debatten in Österreich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schellhorns Vorschlag, nur drei Bundesländer zu haben, zu einer intensiven Diskussion über die Rolle der Bundesländer in der österreichischen Politik geführt hat. Während einige Politiker und Bürger eine Reform begrüßen, sehen andere die Gefahr einer Schwächung der Regionalvertretung und eine mögliche Vernachlässigung der spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Bundesländer. Dieses Thema wird weiterhin für Aufregung sorgen, da es grundlegende Fragen zur Struktur und Organisation des österreichischen Staates berührt.