Im Vorfeld der Weihnachtszeit kommt es häufig vor, dass politische Parteien und Mandatsträger ihre offiziellen Grüße und Wünsche an die Bevölkerung senden. Die Absicht ist in der Regel, Verbundenheit und Gemeinschaft zu betonen. Doch nicht selten führt die Auswahl der Formulierungen und Bilder zu Peinlichkeiten, insbesondere wenn sie als unecht oder unpassend wahrgenommen werden. Ein besonders augenscheinliches Beispiel liefert ein Wiener Bezirk, in dem zwei Fraktionen in kurzer Zeit gleich mehrere unglückliche Versendungen gemacht haben.
Die ersten Vorfälle traten in der Woche vom 1. bis 7. Dezember 2023 auf, als die beiden Fraktionen eine gemeinsame Aktion zur Verbreitung von Adventgrüßen initiierten. Während eines Treffens in Wien-Floridsdorf beschlossen die Abgeordneten, persönlich Mitteilungen an die Bürger zu versenden. Leider schien die Botschaft der festlichen Grüße nicht bei allen gut anzukommen. Anstatt Freude und Zusammenhalt auszudrücken, wurden die Formulierungen als klischeehaft und wenig einfühlsam kritisiert. Besonders die Verwendung von Standardslogans sorgte für Unmut in der Bevölkerung.
Ein weiteres Beispiel der misslungenen Kommunikation kam dann in Form eines sozialen Medienbeitrags, der in der Adventszeit veröffentlicht wurde. In diesem Beitrag wurden Bilder von festlich geschmückten Stadtteilen gepostet, die jedoch nicht den aktuellen Zustand widerspiegelten. Die politischen Vertreter hatten offensichtlich auf alte, bearbeitete Fotos zurückgegriffen, die den Anschein erweckten, als wäre die gesamte Nachbarschaft in einer festlichen Stimmung. Diese Unstimmigkeit führte zu einem Shitstorm auf Plattformen wie Facebook und Twitter, da die Menschen echauffiert über die Diskrepanz zwischen der Realität und der Darstellung in den sozialen Medien berichteten.
Zusätzlich gab es in den darauf folgenden Tagen mehrere Stellungnahmen der Parteien, die versuchen sollten, die Situation zu korrigieren. Eine der Fraktionen gab an, dass man sich nicht ausreichend mit den Gefühlen der Bürger auseinandergesetzt habe und sich für die missverständlichen Botschaften entschuldigte. Diese Entschuldigung kam jedoch zu spät und wurde von vielen als unglaubwürdig wahrgenommen, da sie als Reaktion auf öffentlichen Druck und nicht aus einem echten Bedürfnis nach Verbesserung kam. Infolgedessen wuchs das Misstrauen gegenüber den Parteien und deren Engagement für die Anliegen der Bürger.
Der Vorfall im Wiener Bezirk wird als Lehrstück verstanden und könnte langfristige Folgen für die Kommunikationsstrategien der involvierten Parteien haben. Politische Botschaften, die in der Vorweihnachtszeit versendet werden, benötigen ein höheres Maß an Authentizität und persönlicher Note, um auch tatsächlich ansprechend wahrgenommen zu werden. Der Einsatz von Klischees und unbeholfener Werbung zeigt nicht nur ein mangelndes Verständnis der Gemeinschaft, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die politischen Institutionen. Die Ereignisse in diesem speziellen Bezirk könnten daher als Weckruf für die politische Kommunikation insgesamt verstanden werden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Advents- und Weihnachtsgrüße der politischen Fraktionen in Wien-Floridsdorf nicht die beabsichtigte Wirkung erzielten. Die erlebten Peinlichkeiten sollten als Mahnung dienen, in Zukunft sensibler und authentischer mit der Kommunikation umzugehen. Schließlich ist der Advent eine Zeit der Besinnung und des Miteinanders, und genau diese Werte sollten von den politischen Vertretern tatsächlich verkörpert werden.