Nach drei Jahren anhaltender Wirtschaftsflaute gibt es die Hoffnung, dass 2026 einen zarten Aufschwung bringen wird. Diese Zuversicht wird jedoch nicht von allen geteilt, wie ein Rundruf unter verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren in der Steiermark zeigt. Kreditschützer, Vertreter der Politik, der Industrie und der Banken äußern unterschiedliche Perspektiven zu den wirtschaftlichen Aussichten.
Die rund 30 befragten Experten und Akteure aus der Steiermark sind sich zwar einig, dass eine positive Wende möglich ist, doch die Meinungen über das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Aufschwungs variieren stark. Viele warnen davor, sich zu früh auf eine Erholung zu verlassen, und fordern von der Landesregierung dringend Maßnahmen, um die wirtschaftliche Stabilität zu fördern.
Ein zentraler Punkt in den Diskussionen ist die Notwendigkeit, gezielte Investitionen in Infrastruktur und Bildung zu tätigen. Laut den Befragten könnte dies nicht nur das Wirtschaftswachstum ankurbeln, sondern auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel in vielen Branchen zu beheben. Es wird betont, dass die Landesregierung hier eine aktive Rolle einnehmen muss, um den Unternehmen und der Bevölkerung zu signalisieren, dass sie die Situation ernst nimmt und bereit ist, Lösungen zu erarbeiten.
Einige Teilnehmer des Rundrufs weisen zudem auf die Probleme hin, die durch die gestiegene Inflation und die Zinsen verursacht werden. Diese Faktoren könnten sich negativ auf die Investitionsbereitschaft von Unternehmen auswirken. Es wird empfohlen, dass die Banken flexible Kreditmodelle anbieten, die den aktuellen Herausforderungen gerecht werden und gleichzeitig eine Unterstützung für die Unternehmen darstellen.
Die Unsicherheiten auf dem globalen Markt, wie geopolitische Spannungen und Veränderungen in der Handelslandschaft, werden ebenfalls als Risiken identifiziert, die den erhofften Aufschwung gefährden könnten. Hier sind sich die Experten einig, dass eine Diversifizierung der Wirtschaft und der Märkte notwendig ist, um sich besser abzusichern und zukünftige Krisen zu vermeiden.
Zusätzlich wird die Rolle von Innovation und nachhaltigen Technologien als Schlüsselfaktor für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung hervorgehoben. Investitionen in grüne Technologien und nachhaltige Projekte könnten nicht nur neue Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Unternehmen auf dem internationalen Markt erhöhen. Die Befragten fordern von der Politik, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, um solche Investitionen zu fördern.
Insgesamt zeigt der Rundruf, dass trotz einer gewissen positiven Grundstimmung unter den Befragten eine klare Mahnung an die Landesregierung ausgesprochen wird. Die Notwendigkeit für proaktive und strategische Maßnahmen wird als entscheidend angesehen, um die Steiermark aus der wirtschaftlichen Flaute zu führen und den Weg für ein nachhaltiges Wachstum bis 2026 und darüber hinaus zu ebnen.