Ungarns Premierminister Viktor Orbán hat bei seiner Nationalfeiertagsrede am Freitag zum Rundumschlag ausgeholt. Der Rechtsnationale versprach Änderungen in der EU und nannte seine politischen Gegner in Ungarn „landesverräterisch“.
Bei seiner Rede vor dem Nationalmuseum gab Orbán zu bedenken: Wolle Ungarn seine Freiheit und Souveränität wahren, „müssen wir Brüssel einnehmen“.Orbán stellt EU als Unterdrücker darEuropa sei heute immer lauter, doch die Völker Europas würden sich wegen Brüssel um ihre Freiheit sorgen, sagte er. Ungarn solle in einen Krieg und zur Aufnahme von Migranten gezwungen werden. „Das werden wir uns nicht gefallen lassen“, kritisierte der Ministerpräsident. Es sei Zeit, zu rebellieren, forderte er vor Tausenden Anhängern.2024 werde ein Jahr von schicksalhafter Bedeutung, wobei die Welt mittels der bevorstehenden EU-Wahlen verändert werden könne, behauptete Orbán. Mit Blick auf die Opposition betonte der Premier, am Tag der EU-Wahlen, dem 9. Juni, müsse auch darüber entschieden werden: „Stehst Du hinter Deiner Heimat oder isst Du das Brot Fremder“.Proteste gegen PremierWer auf der falschen Seite stünde, der würde mit Soros gehen (George Soros, ungarischstämmiger US-Milliardär und Staatsfeind Nummer Eins von Orbán), so die Botschaft an die Opposition.Am Nachmittag finden verschiedene Protestaktionen gegen Orbán und seine rechtsnationale Regierungspartei Fidesz statt. Ab 15 Uhr rief Péter Magyar, Ex-Ehemann der wegen des Pädophilie-Skandals zurückgetretenen Fidesz-Spitzenkandidatin Judit Varga, zur Demonstration auf.Bei der ab 17 Uhr stattfindenden Großkundgebung der Budapester Stadtverwaltung und verschiedener Schülerverbände wird es eine Videobotschaft von Julia Nawalnaja, der Frau des Kremlkritikers Alexej Nawalny, geben.