Zahlreiche Schweizer Eidgenossen wurden aus Thailand verbannt – weil ein Ländle-Konsul aus Dornbirn (Vorarlberg) falsche Visa ausstellte.
Diese Geschichte ist an Skurrilität kaum zu toppen und zudem ein Schildbürgerstreich erster Klasse: Mehrere Dutzend Schweizer, darunter viele in Rente, dürfen nicht mehr nach Thailand reisen, obwohl sie dort Häuser, Freunde, Familienmitglieder und Autos haben. Die thailändischen Behörden gingen auf Nummer sicher und verhängten das Einreiseverbot gleich für 99 Jahre – das dürfte wohl kaum einer der Betroffenen überdauern.50 Schweizer betroffenWie der „Blick“ berichtet, haben sich mittlerweile rund 50 Schweizer in einer Whatsapp-Gruppe zusammengeschlossen, um sich gegen das Verbot zu stemmen. Denn verbrochen haben die Rentner rein gar nichts. Ihr Pech war, dass die Stelle des thailändischen Honorarkonsulats in Dornbirn bis vor Kurzem mit Justus M. besetzt war.Die Behörde war zuständig für Visaanträge aus der Schweiz. Der mittlerweile wegen Urkundenfälschung verurteilte Justus M. aber nahm eine „Abkürzung“ bei den Anträgen. Anstatt diese mit etwas mehr Aufwand nach Bern zu schicken, sandte er sie nach Wien und machte aus den Schweizern ganz einfach Österreicher.Kein Zutritt zum FliegerDie Sache flog in Thailand auf, einer der ahnungslosen Betroffenen wurde im Urlaubsparadies sogar – wenig glamourös – in den Kerker gesperrt. Der Ärger der Eidgenossen ist groß. „Wir durften das Flugi am Flughafen Zürich nicht betreten“, erzählt etwa Paula Fuster (70) wütend, andere wurden in Thailand „geschnappt“ und mussten das Land innerhalb von zwölf Stunden verlassen. Die Schweizerische Botschaft bemüht sich seit Monaten um die Aufhebung der schwarzen Liste – bisher allerdings vergeblich.