Die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Arouri erschwert aus Sicht des im Nahost-Konflikt vermittelnden Golfemirats Katar die weiteren Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln mit der islamistischen Organisation.
Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sagte mehreren Familien israelischer Geiseln, die ihn in der Hauptstadt Doha trafen, dass ein neuer Deal nun schwieriger werde.Katar und Ägypten hatten zuletzt daran gearbeitet, Gespräche zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung weiterer Geiseln wieder in Gang zu bekommen.Al-Arouri kam am vergangenen Dienstag bei einer Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben. Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon vermutet Israel hinter der Aktion. Nach dem Tod bestand die Sorge einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt.Lebte seit Haftentlassung im LibanonAruri, den Israel für die Planung zahlreicher Attentate verantwortlich macht, war 2017 zum Stellvertreter von Hamas-Politbüro-Chef Ismail Hanija gewählt worden. Damit wurde er offiziell zur Nummer zwei der islamistischen Organisation. Nachdem er fast 20 Jahre in israelischen Gefängnissen inhaftiert war, war er im Jahr 2010 unter der Bedingung freigelassen worden, ins Exil zu gehen. Seitdem lebte er im Libanon.Die Terrororganisation hatte bei ihrem blutigen Anschlag am 7. Oktober rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 105 Geiseln kamen zwischenzeitlich im Austausch für in Israel inhaftierte Palästinenser frei. Die israelische Armee schätzt, dass im Gazastreifen derzeit noch rund 135 Menschen festgehalten werden.