Nur Stunden, nachdem in Pakistan die erste Polio-Impfkampagne im neuen Jahr gestartet wurde, ist es zu einem Anschlag gekommen. Mindestens fünf Polizisten, die Impfhelfer schützen sollten, kamen ums Leben, als neben ihrem Fahrzeug eine Bombe explodierte. Mehr als 20 weitere Menschen wurden verletzt.
Der Angriff auf die Impfteams ereignete sich laut einem Polizeisprecher im Nordwesten des Landes nahe der afghanischen Grenze. Die Bombe explodierte nach Polizeiangaben am Straßenrand neben dem Van der Sicherheitskräfte. Impfhelfer seien dabei nicht verletzt worden.Tödliche Ablehnung von ImpfungenImmer wieder kommt es in Pakistan zu teils tödlichen Angriffen auf Impfhelfer und Sicherheitskräfte, die sie schützen. Impfungen gegen Polio werden von einigen militanten Islamisten als Mittel des Westens betrachtet, mit dem Muslime sterilisiert werden sollen. Zu dem Anschlag haben sich, wie schon bei Attacken in der Vergangenheit, die Taliban bekannt. Pakistan kämpft mit einem Erstarken der radikalen Islamisten, die insbesondere in der Grenzregion zu Afghanistan Anschläge verüben.Impfkampagne angehaltenNach Behördenangaben wurde die Impfkampagne in dem Gebiet, in dem sich der Bombenanschlag ereignete, vorübergehend angehalten. In anderen Teilen des Landes laufe sie aber weiter.Afghanistan und Pakistan sind die einzigen Länder weltweit, in denen der Polio-Erreger noch immer endemisch ist - Ansteckungen also fortwährend und gehäuft auftreten. Vergangenes Jahr wurden sechs Fälle registriert, fast alle im Nordwesten des Landes, wo viele Eltern sich weigern, ihre Kinder gegen das Virus, das Kinderlähmung hervorrufen kann, zu impfen.